Beschreibung
Das Oratorio del Beato Gherardo nennt sich nach Gherardo Mecatti, einen Mann von bescheidener Herkunft, der wohl ein turbolentes und abenteuerreiches Leben führte.
Geboren 1174, stammte er aus einer bäuerlichen Familie. Er war durch die Folgen der Pest Waise geworden, folgte den Besitzern der Ländereien fuer die seine Eltern arbeiteten ins „Heiligen Land“, und wurde dort von den Türken gefangen genommen. Nach einigen Jahren wurde er wieder freigelassen, und entschied sich in Jerusalem zu bleiben. Konfrontiert mit den Gewalttaten waehrend der Kreuzzüge entschied er sich sein Leben dort abzubrechen und, in die Heimat zurückgekehrt, zog er nach Villamagna um dort in Abgeschiedenheit zu leben.
Aber leider war für Gherardo noch nicht die Zeit gekommen, den Frieden zu geniessen, den unser Territorium bietet und so zog er wieder mit einem weiteren Kreuzzug nach Palestina. Während der Reise wurde das Schiff von den Sarazenen angegriffen, und Gherardo nutzte die Gelegenheit, sein erstes Wunder zu vollbringen. Er rief Gottes zur Hilfe und befahl seinen Gefährten, auf dem Schiff zu bleiben und dem Angriff der Sarazener zu wiederstehen die, Dank Gottesgnade, alle an den Folgen eines Schiffbruchs starben. Er entschied sich für sieben Jahre im Heiligen Land zu bleiben. Während dieser Zeit kümmerte er sich um kranke Pilger. Von weiteren Anfragen nach Wundern beschwert, kehrte er nach Italien zurück, wo er Francesco d’Assisi kennenlernte, der ihn dem Franziskaner Orden weihte.
Nach diesen zahlreichen Abenteuern entschied Gherardo sich im Gebetshaus von Villamagna zurückzuziehen, welches ihm später gewidmet wurde, um sich um die Kranken und Armen zu kümmern. Danach wurden ihm Wunderheilungen und weitere kleine Wunder zugesprochen Vorallem das Wunder der Kirschen. An einem kalten Wintertag, müde und abgearbeitet, lehnte sich Bruder Gherardo an einen Kirchbaum und plötzlich füllte sich der Baum mit saftigen und reifen Früchten.
Um diesen kleinen Wunder in Erinnerung zu halten, wurde während des ganzen 18. ten Jahrhunderts, alle drei Jahre am 13.ten Mai, ein Umzug mit den Reliquien des seeligen Gherardo organisiert. Damals wurden seine sterblichen Überreste im Gebetshaus aufbewahrt. Während dem Umzug wurden unter den Anwesenden gesegnete Kirschen verteilt.
Das Gebetshaus wurde Anfangs des 14.ten Jahrhundert gebaut, aber durch den Ruhm und den Kult um Gherardo wurden später mehrere dekorative Elemente hinzugefuegt und seine Innenräume gänzlich mit Fresken über das Leben des Heiligen verschönert.
Die sterblichen Überreste vom Heiligen Gherardo sind heute in der Pieve di San Donnino aufbewahrt.